Unsere Projekte

Radfahr-App

Ausgangslage

Die Klimakrise erfordert eine enorme Transformation in unserer Gesellschaft, Wirtschaft und bei der Entwicklung zukünftigen klimafreundlichen Technologien. Dazu gehören auch neue Konzepte, um die Mobilität von Bürger:Innen zu gestalten. Daher hat der Landkreis Erding die Inovaplan GmbH und XPACE GmbH beauftragt das Angebot für Radfahrer im Landkreis zu analysieren, ein neues Konzept für den Alltagsradverkehr und Maßnahmen für ein attraktives, regionales Radverkehrsangebot zu erarbeiten.

Im Rahmen des Projekts entwickelte die XPACE GmbH ein Konzept und eine prototypische App für Radfahrer des Landkreis Erdings. Die Radfahr-App soll dabei als Schnittstelle zwischen den Bürger:Innen und ihren Kommunen dienen, um das Radfahr-Angebot im Landkreis Erding gemeinsam, partizipativ zu verbessern. Durch die Nutzung der Radfahr-App soll implizit und explizit Feedback der Bürger:Innen zur Verkehrsinfrastruktur für Radfahrer gesammelt werden. Die daraus erlangten Erkenntnisse können in der Zukunft genutzt werden, um Entscheidungs- und Planungsprozesse im Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu unterstützen. Zugleich sollen spielerische Ansätze zum Radfahren animieren und das Bewusstsein für den eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit durch das Radfahren steigern. Die App soll keine Alternative zu bekannten Kartenanwendungen (wie Google Maps, OSM oder Komoot) darstellen. Auch wurde keine „Fitness“- oder „Radsport“-App angestrebt. Der Fokus der App soll im Wesentlichen auf der Schnittstellenfunktion und Partizipation der Bürger:Innen im kommunalen Entwicklungsprozess liegen. Dies soll für Bürger:Innen möglichst niederschwellig ermöglicht werden und dadurch den Mehrwert für die Kommunen (primär die erhobene Analysedaten) optimal gestalten zu können.

Projektstart

In einem ersten Schritt wurden eine Markt- und Feature-Analyse von 10 bekannten Radfahr-Apps durchgeführt, um potenzielle Funktionalitäten für die Radfahr-App zu erörtern. Die Ergebnisse wurden mit dem Landkreis Erding auf die App angepasst und in einem Backlog zur Entwicklung eingepflegt. Durch das agile Vorgehen nach dem SCRUM-Vorgehensmodell wurden die Anforderungen regelmäßig mit dem Landkreis überprüft, spezifiziert, priorisiert und erweitert.

Technisch sollte die App als eine Progressive Web-App (PWA) entwickelt werden, aber auch die Möglichkeit bieten, später auf nativen App-Stores angeboten zu werden. Nach einem Vergleich einer Reihe verschiedenster Frameworks wurde das Ionic Framework in Kombination mit Vue.js gewählt. Dies ermöglichte sowohl einen schnellen initialen Entwicklungsfortschritt, die Nutzung nativer Funktionalitäten der Betriebssysteme Android und iOS über die „Capacitor Native Runtime“, und ein plattformspezifisches User Interface, alles aus einer Code Basis.

Screenshot der Radfahr-App
Entwicklung

Nach Festlegen der grundlegenden Technologien, starteten unsere Experten direkt mit der Entwicklung. Die Durchführung erfolgte dabei agil, sodass wir unseren Kunden alle 4 Wochen (nach einem Sprint) eine lauffähige Version der App zur Verfügung stellten, die die aktuelle Funktionalität enthielt. Dadurch konnten unsere Kunden den Projektfortschritt selbst miterleben und frühzeitig Feedback und Änderungswünsche an uns melden. Nach etwa einem halben Jahr war die Grundfunktionalität der Anwendung vollständig implementiert und es wurde eine Testphase in einem kleinen ausgewählten Nutzerkreis im Frühjahr des nächsten Jahres angestrebt. Dazu wurde über den die nötige Infrastruktur aufgesetzt und Funktionalitäten zur Benutzerverwaltung implementiert.

Screenshot der Radfahr-App
Projektergebnis

Die Entwickelte App bietet zum aktuellen Zeitpunkt fünf Funktionalitäten:

  1. Kartenfunktionaltäten: Die Nutzer:Innen können sich Routen erstellen und anzeigen lassen. Des Weiteren können Stationen und Informationen des öffentlichen Nahverkehrs eingesehen werden.
  2. Radfahr-Statistiken: Statistiken zu erfassten und gefahrenen Radfahr-Strecken werden ausgewertet. Die Anzeige umfasst die gefahrenen Kilometer, die gefahrene Zeit und die damit verbundenen eingesparten Tonnen CO2e, die Nutzer:Innen ausgestoßen hätten, hätten sie die gleiche Anzahl an Kilometern mit einem Auto zurückgelegt.
  3. Automatische Routen-Aufzeichnung: Nutzer:Innen können automatisch Routen aufzeichnen und somit bequem Ihre Radfahr-Statistik verbessern.
  4. Manuelle Routen-Aufzeichnung: Zusätzlich können Nutzer:Innen manuell Routen einpflegen.
  5. Meldungen: Nutzer:Innen können sowohl Feedback, als auch Meldungen zu Mängeln an der Radfahr-Infrastruktur an den Landkreis übermitteln.

Damit ist das Potential der App noch lange nicht ausgeschöpft. Um den Nutzenwert für Kommunen und Bürger:Innen zu steigern sind Community und Gamification-Funktionaltitäten angedacht. Kampagnen und Wettbewerbe werden ebenfalls als eine attraktive Funktionalität erachtet. Zudem bieten die erhobenen Daten eine automatisierte Analyse zur Verbesserung und Planung der Verkehrsinfrastruktur. Hierbei bieten ganz besonders Verfahren aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (besonders dem maschinellen Lernen) hohe Potentiale.